Buch des Monats

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Mein Buch des Monats September ist … „Die Macht der guten Gefühle“ von Barbara Frederickson.

Im Mai durfte ich im Rahmen eines Treffens des dvct Regionalforums Rhein-Main in Frankfurt einem Impulsvortrag zum Thema „Positive Psychologie“ von Stefan Wächtershäuser lauschen. Ich habe mir im Anschluss (wer mich kennt, der wundert sich nicht darüber) 2 Bücher gekauft, diese aber erst einmal auf meinen Stapel ungelesener Bücher gepackt.

Schon der Beitrag zum Buch des Monats August 2024 („Burn-out für Fortgeschrittene“ von Eva Maria Prokop) hat mit dem PERMA-Modell der Positiven Psychologie geendet. Irgendwie war es mir total wichtig, mich im September etwas tiefer mit dem Thema zu beschäftigen. 

Im ersten Teil des Buches vermittelt Barbara Frederickson zunächst einen Überblick, was sie unter „guten Gefühlen“ versteht (Freude, Dankbarkeit, Heiterkeit, Interesse, Hoffnung, Stolz, Vergnügen, Inspiration, Ehrfurcht und Liebe), wie diese zusammenspielen und dass Positive Psychologie nichts mit „positivem Denken“ zu tun hat. Es geht um eine grundlegend positive Einstellung zum Leben und den unvermeidlichen Höhen und Tiefen. Es geht also nicht darum, mit einem aufgesetzten Lächeln (das ist laut Buch nachweisbar gesundheitsgefährdend) und einer rosaroten Brille durchs Leben zu gehen und alles zu ignorieren, was einem widerfährt oder nicht ins Idealbild passt.

Daneben enthält der erste Teil des Buches verschiedenste Studienergebnisse zu positiven Psychologie, die herangezogen werden, um bestimmte Aspekte zu beleuchten. Die positive Grundeinstellung, die laut Autorin wesentlich für ein erfülltes, kreatives und erfolgreiches Leben ist, hat einen „Tipping Point“. Dieser liegt bei einer Quote von 3:1 zwischen von Herzen positiv und negativ empfundenen Gefühlen. Dass es eines so hohen positiven Gefühlsquotienten bedarf, liegt wie so oft daran, dass es für uns entwicklungsgeschichtlich immer wichtiger war, auf negative, lebensbedrohende Situationen zu reagieren, als die positiven abzuspeichern.

Eine positive Grundeinstellung weitet unseren Blick, öffnet unsere Wahrnehmung und macht Entwicklung möglich (Broaden-Effekt).  Sie erweitert den Horizont, schafft kurzfristig neue Ressourcen und dieses Erleben führt zu einem längerfristigen Aufbau an bewusst verfügbaren Ressourcen (Build-Effekt).  Damit führt uns ein Positiver Gefühlsquotient von über 3:1 in eine Aufwärtsspirale, die Barbara Frederickson in ihrer Broaden-and-Build-Theorie beschreibt.

Interessant ist auch, dass laut Studienlage Menschen, die mit einer kooperativen freundlichen Haltung in Verhandlungen gehen, erfolgreicher verhandeln.

Alles schön und gut, aber wie kann man diesen Quotienten bei sich testen und wie kann man ihn steigern?

Der zweite Teil des Buches enthält unter anderem eine Kopiervorlage für einen Test, der über einen bestimmten Zeitraum regelmäßig durchgeführt, erst einmal hilft, den eigenen Quotienten zu ermitteln (der Durchschnitt liegt bei 2:1), das dauert jeweils etwa 1 Minute.

Außerdem finden sich verschiedenste Anregungen, wie man den Quotienten im eigenen Leben erhöhen kann. Unter anderem durch kleine Veränderungen in Bereichen, die einem eigentlich gar keine Freude bereiten.

Mich hat das Buch inspiriert, ich werde mit den Übungen experimentieren und bestimmt bei Gelegenheit berichten, ob mich das in irgendeiner Weise weiter gebracht hat. Inspiriert hat es mich allemal.

Autorin:  Barbara Frederickson

Titel: Die Macht der guten Gefühle

Verlag: Campus Verlag

ISBN: 978-3-593-39081-9


Denkt immer daran: „Es darf leicht(er) werden – UND Spaß machen.“
 

Eure Daniela 

EasyUhu – der Blog

Daniela Siegel – Mediation & Coaching

P.S.: Das ist jetzt tatsächlich das 12. Buch, das ich hier bespreche. Zumindest in dieser Hinsicht bin ich meinem Plan zu Beginn des Blogs treu geblieben – es gab für euch jeden Monat ein „Buch des Monats“, jetzt schon ein ganzen Jahr lang, und das werde ich auf jeden Fall beibehalten. Mein Stapel ungelesener Bücher ist nach wie vor sehr umfangreich und das „Buch des Monats“ verpflichtet mich ein bisschen, jeden Monat eine kleine Schneise in den Stapel zu schlagen,

An dieser Stelle noch einmal eine Übersicht der bisherigen Bücher für euch:

Oktober 2023: Gerald Hüther, Raus aus der Demenzfalle
November 2023: Kurswechsel im Kopf von Steven C. Hayes
Dezember 2023: Barbara Sher, Ich könnte alles tun, wenn ich nur wüsste, was ich will
Januar 2024: Philosophie der Führung von Dieter Frey und Lisa Kathrin Schmalzried
Februar 2024: Nine Perfect Strangers (Neun Fremde) von Liane Moriarty
März 2024: MiniMax-Interventionen von Manfred Prior
April 2024: Die systemische Haltung von Manuel Barthelmess
Mai 2024: Die Mañana-Kompetenz von Maja Storch und Gunter Frank
Juni 2024: Dinge geregelt kriegen – ohne einen Funken Selbstdisziplin von Kathrin Passig & Sascha Lobo
Juli 2024: Systemisch geht’s! von Frank  Natho
August 2024: Burn-out für Fortgeschrittene von Eva Maria Prokop
September 2024: Die Macht der guten Gefühle von Barbara Frederickson.


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