
Mein Buch des Monats im Mai war „Die Mañana-Kompetenz“ von Maja Storch und Gunter Frank. Wer mir schon etwas länger folgt, der weiß, dass ich in diesem Jahr schon mehr als ein Buch von Maja Storch gelesen habe, unter anderem, da ich mich im Januar mit dem von ihr mitentwickelten Zürcher Ressourcenmodell im Rahmen eines Wochenendseminars etwas tiefer auseinandergesetzt habe.
Das Buch plädiert dafür, nicht um jeden Preis noch effizienter werden zu wollen, die Grenzen unserer Leistungsfähigkeit zu erkennen und gezielt auf eine Aktivierung des Parasympathikus zu achten. Der Parasympathikus ist der Teil unseres Nervensystems, der für die Regeneration verantwortlich ist und uns damit in Balance hält – wenn wir es zulassen.
„Wenn man zunehmend das Gefühl hat, dass einem das eigene Leben durch die Finger gleitet, dass man immer gestresster und unzufriedener wird, obwohl man doch meint, alles richtig zu machen, braucht man vor allem Mañana-Kompetenz. Denn nur so spürt man, was man wirklich will, um vielleicht festzustellen, dass man im Moment gar nichts weiter braucht, außer seine Ruhe haben und damit zufrieden sein.“ (s. 20/21)
Das Buch beschreibt zunächst, was die Autoren unter Mañana-Kompetenz verstehen, geht auf die psychologischen und medizinischen Grundlagen ein und zeigt dann auf, wie wir – jeder individuell für sich – unsere persönliche Mañana-Zone finden (unter anderem über das Rad des Lebens/die Stabilitätssäulen, ein Konzept, zu dem ich mit meinen Klient:innen gerne einen kleinen Workshop mache).
Im Buch merkt man nur gelegentlich an bestimmten Anekdoten des jeweiligen Ich-Erzählers, wer gerade schreibtechnisch auf dem Fahrersitz sitzt, das Buch lässt sich, gefühlt aus einem Guss, sehr schön von vorne bis hinten lesen. Es lädt dazu ein, sich auf eine Reise zu den persönlichen inneren Energiequellen zu begeben und nicht aus der Entspannung noch eine weitere Leistungsanforderung zu machen. Es ist eine Erlaubnis, auch einmal weniger, kleiner und langsamer anzustreben – nicht immer mehr, größer und schneller. Es gibt zudem einen Anstoß, die eigene Sprache wohlwollender zu nutzen, denn Sprache schafft Räume, auch in uns.
Ich habe mich im Buch an verschiedenen Stellen wiedergefunden, auch bei der Frage, ob man ausbrennen kann, wenn man doch gerade genau das macht, was man sich immer erträumt hat.
Zum Abschluss würde ich mir dann noch wünschen, dass Inemuri („Schlafen in Anwesenheit“ – das in Japan gesellschaftlich akzeptierte Schlafen in der Öffentlichkeit, auch in Besprechungen) eine bei uns akzeptierte Form der Entspannung wäre. Ist euch schon mal aufgefallen, dass der westliche „Power Nap“ schon wieder eine Art Leistungsaufforderung ist?
Ich wünsche euch einen entspannten Juni und würde mich freuen, wenn ihr in diesem Buch auch so viele sanfte Anregungen findet, die ihr dann für euch, nur für euch, in den Alltag übersetzen könnt.
Es gibt an dieser Stelle weiterhin keinen Affiliate-Link. Für a****n bin ich nicht lukrativ genug und ich bin erst noch auf der Suche nach einer anderen Kooperation – definitiv mit einem anderen Anbieter – aber dafür war im Mai noch keine Zeit.Deshalb hier noch einmal die Details:
Autoren: Maja Storch & Gunter Frank
Titel: Die Mañana-Kompetenz
Verlag: Piper
ISBN: 978 – 3 – 492 – 06245 – 9
Denkt daran: Es darf leicht(er) werden – und Spaß machen.
Eure Daniela
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