Die „Circles of Influence and Concern“

Eines meiner Lieblingsmodelle – sowohl im Coaching von Privatpersonen als auch bei der Durchführung von Workshops ist das Modell der „Circles of Influence and Concern“ (grob übersetzt Bereiche/Kreise von Einfluss und Bedenken), das auf Steven Covey und sein Buch „Die 7 Wege zur Effektivität“ zurückzuführen ist.
Ich persönlich nutze das Modell für mich zur Reflexion und um Themen, die mich bewegen, zu sortieren. Ich kläre damit für mich, ob es sinnvoll ist, in ein Thema, das mich sehr bewegt, wirklich so viel Energie zu stecken. Der Charme steck in der Einfachheit des Modells und in seiner Flexibilität.
Also, wie funktioniert der Zauber?
Themen, die uns beschäftigen, lassen sich grob in drei Kategorien einteilen:
- Dinge, die wir selbst ändern können, in dem wir etwas tun oder unterlassen. Das ist unser direkter Einflussbereich oder auch der „Kompetenzbereich“, der „Kontrollbereich“.
Das ist der innere Kreis der Abbildung, oder „mein Bier„. Hier liegt unsere Selbstwirksamkeit, hier entscheiden wir selbst und (er)leben die Konsequenzen dieser Entscheidungen.
- Dinge, die wir nicht selbst in der Hand haben, bei denen wir aber Kontakt zu der Person haben, die diese Entscheidung trifft, unser indirekter Einflussbereich. Das kann ein Vorgesetzter oder Kollege sein, aber auch ein Familienmitglied, Freund, eine Bekannte, … Wir können Dinge mit unserer Chefin besprechen, einem Kollegen Informationen geben, unserem Kind Unterstützung beim Lernen oder bei Entscheidungen anbieten, einer Klientin eine Option aufzeigen. ABER die Entscheidung oder Umsetzung liegt nicht bei uns.
Das ist die nächste Ebene, „Dein Bier„. Wir sollten unsere „Wirksamkeit in der Welt“ aber nicht unterschätzen und auf jeden Fall versuchen, uns einzubringen -WENN wichtige Entscheidungen getroffen werden sollen, die uns persönlich betreffen.
Nur, wenn wir unsere Ideen, Gedanken und Bedenken bei den Entscheidungsträgern äußern, besteht überhaupt die Chance, dass wir gehört werden. Haben wir das getan, heißt es aber zurücktreten, denn die Entscheidungen werden an anderer Stelle getroffen.
- Und dann gibt es noch die Dinge, die uns in den Wahnsinn treiben, die uns zur Weißglut treiben, die uns den Schlaf rauben, … und auf die wir auch nicht den winzigsten Einfluss nehmen können. Wir könne uns über das Wetter aufregen – oder uns passend anziehen. Die wenigsten von uns haben Einfluss auf Gesetzgebungsprozesse, die Verkehrssituation oder die wirtschaftliche Entwicklung. Wir kennen die Personen nicht, die die Entscheidungen treffen, wir haben keinen Zugang, wir können unsere Bedenken nicht einbringen und müssen dennoch mit den Konsequenzen dieser Entscheidungen leben – das „Bier anderer Leute“.
Wir haben hier zwei Alternativen: und immer wieder daran reiben, uns emotional hineinsteigern oder das eben auch unterlassen. Das klingt einfach, ist es nicht, aber mir hilft die Einordnung in die drei Kreise dabei, diesen weg besser zu gehen.
Alles außerhalb der drei Kreise betrifft uns nicht und ist uns egal. Darum müssen wir uns gar nicht kümmern. Auch einmal schön.
Was wir aber immer in der Hand haben, das ist die Entscheidung, worauf wir unsere Energie verwenden. Was macht mehr Sinn? Sich wie Don Quixote im Kampf gegen die Windmühlen zu verbrennen oder die Energie auf Dinge zu verwenden, die wir selbst verändern können?
Eine andere Frage, die wir mit diesem Modell klären können ist: Ist das, was ich einem anderen Menschen abnehme, was eigentlich nur in meinem indirekten Einflussbereich liegt, was ich aber (mit den besten Absichten) zu „meinem Bier“ mache, wirklich sinnvoll bei mir oder beraube ich die andere Person hier sogar einer Entwicklungsmöglichkeit? Wie reagiert die andere Person auf diese „Übernahme“ und was sind meine Beweggründe für diesen Übergriff?
Ich stelle diese Frage oft im Rahmen von Coachingprozessen, auch oder ganz besonders, wenn mir ein Mensch gegenübersitzt, der unter der gesammelten Verantwortung für sich und die Menschen in seinem/ihrem Umfeld zusammenzubrechen droht. Die Frage ist das wirklich Dein direkter Verantwortungsbereich oder nur der Indirekte? Wie ist das Thema bei Dir gelandet? Besteht Einvernehmen darüber, dass Du das machst? Welchen Ausgleich bekommst Du dafür? Wäre es nicht an der Zeit, das Thema freundlich aber bestimmt an die Person zurückzugeben, zu der es gehört?
Viel Spaß beim Sortieren
Daniela von EasyUhu.de
Es gibt an dieser Stelle keinen Affiliate-Link. Für A****n bin ich nicht lukrativ genug und ich bin erst noch auf der Suche nach einer anderen Kooperation – definitiv mit einem anderen Anbieter.
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